Soooo viele “erste Male”

Statusupdate für die Lesefaulen: Gut gelandet, erfolgreich ins Land gelassen, alle organisatorischen Dinge erledigt und mit viel Glück ein Bed & Breakfast mit Blick auf die Mayflower ergattert.

Jetzt ausführlicher für die Interessierten. Es fühlt sich gut an wieder hier zu sein. Anders, weil ich nach zehn Jahren natürlich alles anders wahrnehme, aber wirklich gut! Das Schönste für mich ist momentan, Maurice dabei zu beobachten, wie er ganz viele Dinge zum ersten Mal erlebt bzw. wie wir viele Dinge auch gemeinsam zum ersten Mal erleben: Das erste Mail…

  • Immigration: Die Halle ist riesig, es warten bestimmt 300 vom Flug müde Menschen, aber außer genervten Babygeschrei hört man nichts. Weil alle wissen: Gefällt dem Immigration-Mensch was nicht, dann wird das mit der Einreise problematisch. Nach einer Stunde stehe ich vor dem Immi-Mensch, Maurice wartet hinter mir. Immi-Mensch guckt mich an, sieht mein Visum, auf dem der Schulname steht und sagt: “Fletcher School-now you are gonna be someone. Congratulations on being admitted!” Ich hätte ja so ziemlich alles erwartet, aber nicht das. Als nächstes fragt er mich, ob Maurice zu mir gehöre, winkt ihn an den Schalter und sagt: “Don’t leave her with me, that might be trouble.” 2×10 Fingerabdrücke und eine Kofferdurchsuchung später und wir waren “drin”. Alles ohne Probleme.
  • Kalt, warm, kalt: Flugzeug, Bus, U-Bahn, Straßenbahn, Einkaufszentren, Supermärkte – hier ist alles auf 18 Grad-Wohlfühltemperatur runtergekühlt. Das ist vor allem dann super, wenn es draußen 28 Grad hat – der Körper ist konstant damit beschäftigt, sich an neue Bedingungen zu gewöhnen. Das ist gut für das Immunsystem und Maurice Halsschmerzen müssen eine andere Ursache haben.
  • Shuttle ins Nirgendwo: Es gibt ein Hotelshuttle vom und zum Flughafen, es gibt ein Shuttle vom Terminal zur Autovermietung, es gibt ein Shuttle von der U-Bahn-Haltestelle zur Uni. Man muss sich also keinesfalls mehr als ein paar Schritte bewegen am Tag. Witzigerweise gibt es in der ganzen Stadt unglaublich viele Boston Sports Clubs, das Standard-Fitnesstudio. Meine völlig verrückte Idee wäre: Mehr laufen im Alltag. Ich weiß, ich gehöre nicht mehr in dieses Jahrhundert. Außerdem ist das ja auch nichts Amerika-Spezifisches mehr: Der Thermomix oder Roboterstaubsauger nehmen uns jede kleinste Bewegung im Alltag ab, damit Hausfrauen ihre Kalorien dann auf dem Laufband abtrainieren können. Ich weiß nicht, ich weiß nicht…
  • Starbucks in den USA: Starbucks ist, zumindest, in Boston, neben Dunkin Donuts, wirklich an jeder Ecke. Hier schmeckt der Kaffee wirklich gut, die Mitarbeiter fragen Dich wirklich nach Deinem Namen und schreiben ihn wirklich auf den Becher. UND: Es ist wirklich bezahlbarer als in Deutschland…WIRKLICH!
  • Burger: In einer Seitenstraße in Boston haben wir einen Burgerladen gefunden: B.good. Vor dem Laden stand folgendes Schild: “Wir brauchen keine Maschinen, um unser Fleisch kleinzumachen, dafür haben wir Roberto, unseren Koch.” Wenn man reinkommt, hängen an der Wand Bilder von den Bauern, die Kartoffeln, Fleisch und Milch liefern und genauso schmecken Burger, Salat und Pommes. Absolut empfehlenswert, wie Ihr seht 😉
First Time: Burger in the US
First Time: Burger in the US
  • Mall and Outlet Mall: Levi´s: 40,00$, mein neues Paar Laufschuhe von Saucony, das ich in Stuttgart für 120,-€ hätte erwerben können: 51,00$. Verstehen tu ich es nicht 🙂
  • “Hey, how are you today”: In jedem Geschäft wird man so begrüßt. Ich weiß bis heut nicht wirklich, ob ich antworten soll oder nicht. Einfach lächeln reicht glaub ich auch.
  • New England Patriots – Fanshop und Gilette Stadium: Alles, einfach alles, was man fürs Leben braucht, kann man mit Patriots-Artikeln ausstatten: Schnappsgläser, Gartenmöbel, Sonnenschirme, Badeteppiche, Duschvorhänge, Deko in Form von kleinen Helmen, Strampelanzüge, Milchflaschen, Salz- und Pfefferstreuer. Wir haben auf dem Weg am Gillette Stadium angehalten und ich bin überwältigt von der Größe und Höhe.
  • Interstate: Wenn man Deutsche Autobahn-Fahrten gewohnt ist, dann kann man in Amerika bei Höchstgeschwindigkeit sich noch die Nägel am linken Fuß machen – den braucht man ja eh nicht beim Autofahren und die Straßen sind ohnehin ziemlich gerade, allerdings auch teilweise in Soli-bedürftigem Zustand.

Bis dahin, Ihr Lieben. Ich schreibe diese Zeilen im Bed&Breakfast in Plymouth mit Blick auf die Mayflower und genieße das Leben ;-).

 

4 responses to “Soooo viele “erste Male””

  1. Das hört sich ja echt gut und sehr interessant an. Zum Glück hat es so gut mit der Einreise geklappt hat.. Freu mich auf neue spannende Abenteuer 😉

  2. I can totally relate to Maurice’ sore throat 😉
    Enjoy the trip! ❤

  3. Hi ihr Zwei :-), ich finde es total faszinierend wo du die Kraft und Lust findest so ausführlich zu berichten. WooooooooW…*respekt*. Viel Spaß in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, und auf viele viele weitere “erste Male” :-). Ein Tschö mit Ö ausm idyllischen Schwabenländle. Bye

  4. Hi Franzi, schön dass Du gut angekommen bist. Du schreibst soo Klasse und viel, dass ich mit meinem Blog ganz verblasse;-) Toll dass es auch Kurzzusammenfassungen für Lesefaule (wie mich) gibt;-)
    Weiterhin alles Liebe&Gute, Gruss Uwe

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