Nichts mehr heilig

Für Lesefaule: Händel´s Messias in der Bostoner Symphony – und welche Nation packt wohl die M&M´s aus…?

Freut Euch mit mir, ich habe nach Karotten schmeckende Karotten gefunden:

Frei nach Trial & Error habe ich nun Karotten von den vier gängigen Supermärkten ausprobiert und nach mehreren Griffen in die Geschmacklos-Schale bin ich sehr stolz sagen zu können: Ja, man kann auch Karotten kaufen, die nach Karotten schmecken, in den USA. Allerdings nur die organischen Feldkarotten bei “Whole Foods”. Alle anderen Karotten sahen leider nur so aus wie Karotten. Sie sind, in Beraterdeutsch: geschmacksneutral…

Das beständige Knacken der M&Ms

Gestern war ich in der Boston Symphony: Händels Messias. Die Symphony ist beeindruckend! Auf eine andere Weise eindrucksvoll war auch meine Kommilitonin X. X war vor Fletcher bei einer der größten Management-Beratungen tätig, in New York. Für X ist also alles, was nicht New York ist, blöd. Und alle, die nicht in der Beratung gearbeitet haben, haben eigentlich gar nicht wirklich gearbeitet.

Die erste Sopran-Arie gab X Anlass, eine Packung M&M´s auszupacken. Sie öffnete diese nur einen kleinen Spalt an der Ecke, sodass sie jedes einzelne M&M aus der Packung quetschen konnte. Als sich mehrere Reihen umdrehten und ihr böse Blicke zuwarfen, packte X die M&M´s wieder weg. Sie hatte sich nämlich noch eine Steigerung für den zweiten Teil und bekannte das Halleluja überlegt: Einen Müsliriegel. Den könnte man aus der Packung holen und einfach essen. Oder: Man zerbricht ihn in kleine Stücke in der Packung, damit die Hände nicht so klebrig sind – und da sich die M&M-Methode der kleinen Eckenöffnung bewährt hatte, fuhr sie damit fort…bis zum Halleluja. Das veranlasste sie zum mitsingen. Ihre Landsleute haben dafür gesorgt, dass sie über die ersten Silben nicht hinauskam. Was aber auch ok war, weil sie ohnehin mit ihrem Handy und what´s app-Nachrichten beschäftigt war…Als ich abends auf Facebook geschaut habe, war X die erste, die Bilder von der Symphonie gepostet und dazu geschrieben hat, wie nah sie sich Gott gefühlt hat während der Vorstellung…

Ich muss momentan Hausarbeiten schreiben, vielleicht bin ich daher ein wenig schreibfaul und werde Euch in den nächsten Wochen bis zum Ende des Semesters eher mit Fotos versorgen.

Ich wünsche Euch einen schönen ersten Advent!

One response to “Nichts mehr heilig”

  1. Immerhin hat X nicht ihre Schuhe ausgezogen und ihr frischen Söckchen auf dem Sitz vor sich in den Haaren der Person vor sich vergraben – ich finde, das sollte schon ein Lob wert sein!

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